Wenn man etwas lang genug von sich schiebt, Gefühlsregungen und Wünsche unterdrückt, ihnen keine Beachtung schenkt, entgleiten sie einem; sie verhalten sich wie Sterne, die in die unendlichen Weiten expandieren, stets von einem fort, wie Sterne, vor denen Wolken aufziehen. Wenn man sich mit einer Situation, welche einen lange beschäftigte, abgefunden hat - ist man an dieser gewachsen oder abgestumpft, erkaltet? Man entrückt seinem früheren "Ich" immer weiter, je öfter derartiges geschieht - so weit, dass es einem vorkommt, als stammen diese Erinnerungen, die Gefühle aus einem früheren, nahezu fremden Leben. Mit der Zeit gewöhnt man sich an Umstände und dann lebt man so, als wäre es schon immer so gewesen. Jedes Mal verliert man ein Stück mehr seines alten selbst und baut auf diesem bröckligen Fundament sein neues Ich auf. - Ob das schlimm ist, kann nur jeder mit sich selbst ausmachen.
Ein großes Problem beim Schreiben annähernd sachlicher oder meinungsbasierter Texte ist, dass auf eine Ausführung sogleich 5 weitere relevante, unterschiedliche Gedankengänge folgen könnten. Und diese würden wiederum neue, von den anderen Ausführungen als unabhängig zu betrachtende Ideen ergeben. Deshalb vermag die Frage, wie man all die wichtigen Punkte, ohne das differenzierte Denken zu vernachlässigen, in einen flüssigen, in sich geschlossenen Text verwandelt, oftmals Kopfzerbrechen zu bereiten. Und das große Haareraufen wird dadurch vervollständigt, wenn die meisten Punkte einander bedingen, wodurch sich einem schier unzählige Möglichkeiten auftun.
Das Selbstbewusstsein – Eine Eigenschaft, die von den meisten Menschen als etwas positives angesehen wird, schließlich raten sie Einem stets dazu, selbstbewusster zu sein.
Wenn man die Kategorie "Gedanken" erblickt, könnte Einem in den Sinn kommen, dass dort flüchtige Momentaufnahmen, Geistesblitze, Eindrücke, Meinungen und des gleichen aufgeschrieben sind, was wohl großteils auch stimmt.
Vielleicht verhindert eben jenes taktische Einplanen des eigenen Tages, welches darauf abzielt, das höchst Mögliche zu erreichen, einen daran, mit sich selbst ins Gespräch zu kommen.