Verborgen hinter einem Satz verbirgt sich das Potential vieler weiterer Gedanken.

Inspirationen verhalten sich manchmal wie Segelschiffe, welche träge an einem windstillen Tag über das Gedankenmeer schippern. Und dann gibt es Zeiten, da jagt der eine Sturm den nächsten und wirbelt die Gedanken auf, belebt die raue See und erweckt ihre Bewohner in den Untiefen.

Kennt ihr dieses zermürbende Gefühl, diese Frustration, welche sich einstellt, wenn man stundenlang recherchiert hat und das Endresultat lediglich zeigt, dass Variante 1,2 und 300 möglich ist, dass für ein Ereignis gefühlt 5 verschiedene Abläufe aufgeführt werden? 

Der Grund, warum es nie reichen wird, zu einem Thema lediglich ein paar wenige Worte verlauten zu lassen, ist der Tatsache geschuldet, dass die Welt zu vielfältig ist, als dass sie mit ein paar Worten abgewürgt werden kann. Nahezu jede Aussage verlangt erweitert oder eingeschränkt zu werden. Ein einzelner Gedanke reicht nicht aus, um eine minimalen Bruchteil der Komplexität erfassen zu können. Auch einmal um die Ecke zu denken genügt nicht, vielmehr ist es unabdingbar, sich in das wirre Gefüge eines Labyrinths zu begeben, wo man zwar nie weiß, wo man herauskommt, aber doch eben nur durch die vielen Abzweigungen seinem Ziel näher kommt, das feinsinnige Gefüge namens Leben besser zu verstehen.

 

Mit kümmerlichen Freundschaften verhält es sich entfernt wie mit einer missglückten Vorspeise. Der Hunger darauf lässt einem im vornherein das Wasser im Mund zusammenlaufen. Dann ist sie auch noch hübsch anzusehen und viel Gutes darüber kam einem auch schon zu Ohren, sodass man sich völlig eifrig darauf stürzt. Doch nach den ersten Bissen vergeht einem bereits der Appetit, und man schluckt mühsam Stück um Stück des faden Gerichts hinunter, nur deshalb noch kauend, um nicht unhöflich zu erscheinen. Dabei wünscht man sich nichts sehnlicher als das Ende herbei. Auf die kommende Speise kann man dann zunächst auch erst einmal gut verzichten, aus Angst, dass sie nicht besser sein wird. Die Vorspeise allein wird noch Tage lang schwer im Magen liegen sowie einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.

Die einzig guten Aspekte: Es gibt Getränke. Und man hat dazu gelernt, das nächste Mal nicht dieses Gericht zu bestellen, womöglich sogar eine andere Gaststube aufzusuchen.

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