Man kann nie objektiv urteilen, sondern nur stets danach Streben, eine größere subjektive Bandbreite abzudecken.
Deshalb müssten die Menschen ihr Leben theoretisch in einer viel mannigfaltigeren Art und Weise ausführen, als es weitläufig der Fall ist. Wir verstehen und tolerieren schließlich meist nur das, was wir mit der Muttermilch aufgesogen haben und uns durch die Erziehung gelehrt wurde. Dies bildet das Fundament alles Kommenden, ebenso wie selbst gemachte Erfahrungen, welche unsere Einsicht erweitern. Als Gewohnheitstiere können wir uns meist nicht vorstellen, wie es anders sein könnte. Und aus diesem Unverständnis entspringt häufig Misstrauen, Angst, Hass und Intoleranz.
Darum lese ich. So komme ich mit mehr Sichtweisen, Lebensphilosophien und Charakterausprägungen in Berührung, als ich im Leben jemals kennenlernen würde. Am Ende steckt sowohl das Beste als auch das Schlechteste, zu dem der Mensch fähig ist, in ihnen, alles mit bedacht, sorgfalt und Zeit erschaffen. Durch das Lesen komme ich näher an mich selbst und an andere heran.