Wenn man etwas lang genug von sich schiebt, Gefühlsregungen und Wünsche unterdrückt, ihnen keine Beachtung schenkt, entgleiten sie einem; sie verhalten sich wie Sterne, die in die unendlichen Weiten expandieren, stets von einem fort, wie Sterne, vor denen Wolken aufziehen. Wenn man sich mit einer Situation, welche einen lange beschäftigte, abgefunden hat - ist man an dieser gewachsen oder abgestumpft, erkaltet? Man entrückt seinem früheren "Ich" immer weiter, je öfter derartiges geschieht - so weit, dass es einem vorkommt, als stammen diese Erinnerungen, die Gefühle aus einem früheren, nahezu fremden Leben. Mit der Zeit gewöhnt man sich an Umstände und dann lebt man so, als wäre es schon immer so gewesen. Jedes Mal verliert man ein Stück mehr seines alten selbst und baut auf diesem bröckligen Fundament sein neues Ich auf. - Ob das schlimm ist, kann nur jeder mit sich selbst ausmachen.