Ein stürmischer Abend

Der Wind peitschte durch den Garten, versuchte Blumen und Sträucher mit sich zu reißen, der Zaun zitterte unter der enormen Kraft, die Weiden aber schwangen in geraumer Ferne ihre Äste zu dessen Melodie, die Pfeiler standen still. Der Himmel war mit dunklen Wolken verhangen, welche leise ihre Tränen auf die Erde niederfallen ließen. In Strömen liefen sie am Fensterglas eines kleinen Bauernhauses hinab, umgaben die Familie, welche ihrem Alltag nachging. Nichts ließ darauf schließen, dass etwas nicht nach seiner Norm verliefe. Nach einem harten Arbeitstag, der dazu diente, für die Herren Oberaufseher und Lagerkommandanten das Feld zu bestellen, nahmen sie gemeinsam ihr  Abendmahl ein. "Sie" bestand aus einem ältlichen Ehepaar, welches zu Lebzeiten kinderlos geblieben war.

Zur Reiselektüre: „Hauptsache weit“ - Sybille Berg

Innerer Monolog

Ein unglaubliches Gefühl frei zu atmen. Schon fast vergessen, wie das ist. Könnte glatt einen Marathon laufen, weit – am Besten bis nach Hause. Bevor die fremdländische Luft wieder anfängt, mich zu ersticken. Doch es geht nicht. Wie sollte ich es ihnen erklären?

Die beste Zeit des Tages  

Ein Lied wurde angestimmt, heiter, vertraulich. Dieses Mal von der Blockflöte begleitet, welche ich habe mitgehen lassen. Niemand bemerkte uns, wir waren abgeschottet, für einen kurzen Moment unter uns. Frei, das kleine bisschen, was von uns übrig geblieben war, wieder aus den untiefen unserer selbst zu kramen.

Ich...? 

Wenn ich heute vor dem Spiegel stehen würde,

Könnte ich mich darin erkennen?

So entstellt wie das Antlitz ist, eine Parodie meiner selbst?

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