So anziehend, so strahlend, so zerbrechlich, so selbstbewusst, so ausgehöhlt und immer weiter von dir zehrend. Die Toxizität dieser Menschen realisierst du erst dann, wenn du in ihrem Gift gerade am Ertrinken bist. 

Du fühlst ihren Schmerz, ihre unbändige Leidenschaft, spürst all die Stimmungen, wirst eingeweiht in deren Leben, welches sich großteils nur um sie selbst dreht. Sie schmeißen dir genügend Brocken hin, damit du sie magst, ihnen deine Zeit, dein offenes Ohr und Verständnis schenkst, eingewoben in deren Begeisterung, welche dich wachsen lässt und gleichzeitig dazu führt, dass du innerlich einsackst. Dabei ist es häufig Plastik, welches du zu essen bekommst. Und du verhungerst daran - den Bauch randvoll doch fast ohne Nährstoffe.

Dein eigenes Leben dreht sich auf einmal nur noch um sie. Du musst aufpassen, was du sagst, denn es könnte sie aufstacheln, sie verletzen. Setzt du den kleinen Zeh auf ihre Linie, schlagen sie dir ins Gesicht und reichen dir ihre Hand als Friedensgeste, damit du sie verarztest. 

Du verstehst all diese kleinen Reaktionen, all die großen und kannst deshalb nicht wütend werden, aber müde. Als hätte man ein halbes Jahr lang nicht geschlafen - doch der Alptraum geht weiter. Dennoch bleibt man einem Magneten gleich an ihnen kleben, angezogen von ihrem Enthusiasmus, ihrer Brillanz, welche bei näherem Blick durchzogen von Rissen ist; in ständiger Angst, sie würden auseinanderfallen, würde man sie nicht zusammenhalten, in Angst, man würde die eigene Anziehungskraft verlieren, der Sinnlosigkeit anheim fallen. In der Mitte geteilt, durch die Janusmaske in die Welt schauend, während die ganze Welt in ihr steckt. 

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