Dunkle Schwärze liegt schwer auf der Erde, Dunstschwaden durchdringen den Raum, lassen diffuse Gestalten in der Ferne verschwimmen, verschwinden, drücken in aller Schwere auf die Umgebung nieder, lassen Ruhe einkehren.

Man schreitet durch die Straßen, hier und da blitzen Straßenlaternen auf, durchdringen kurzzeitig die Dunkelheit, das komplette Nichts. Autos tauchen im Augenwinkel auf und verschwinden beizeiten wieder - ansonsten herrscht absolute Stille, die kein menschliches Wesen durchdringt, abgesehen vom eigenen Atem, den leichten Schritten - die Menschen sind verschanzt in ihren Häusern, die Räume licht - und lärmdurchflutet , um den draußen herrschenden Gespensternebel zu vergessen. Drinnen geht das Leben seinen gewohnten Gang, die Zeit fließt stetig weiter, um ja keinen Moment zu vergeuden, doch draußen steht sie still.

Es spielt keine Rolle, ob eine Minute oder eine Stunde vergangen ist. Die Kälte holt einen ein, betäubt und hinterlässt eine angenehme Leere. Und obwohl die Stille auf die Ohren drückt, die Gedanken unter der Oberfläche lauern, spürt man für einen Moment nichts, atmet durch, lauscht seinem Herzschlag, gibt sich der Atmosphäre hin. Man hält den Atem an, wähnt den Herzschlag leiser werdend und gibt sich darin hinein, einmal nicht vollends von den Eindrücken aufgezehrt zu werden.

Stattdessen genießt man einfach diese düstere Zeit, die angenehme Ruhe, das Alleinsein, die vollständige Entrücktheit, die Silhouetten am Rande, den Weg vor einem. Stille. Einmal geht man freiwillig hinaus, weil es sich so anfühlt, als wäre man in einer Traumwelt, nicht wirklich, nicht vorhanden. Und dieser Gedanke tut nicht weh. Nicht mehr.

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