Sprache, Medien, Lesen und Literatur
Internet vs. Theater – Bianca Praetorius Sachtextanalyse
Wo auch immer man hinblicken mag, wo auch immer man sich gerade befindet, überall findet man in unseren Breitengraden Menschen, welche in ihr digitalen Endgeräte vertieft sind, mit ihnen verwachsen – seien sie nun Zuhause, auf dem Weg zum Einkaufen oder mit Freunden verabredet. Permanent ist man vernetzt, online und somit 24/7 erreichbar. Permanent bewegt man sich in den unendlichen Weiten des „digitalen Alls“, verliert sich dort ganz und gar.
Für Bianca Praetorius ist das Internet mit all seinen Möglichkeiten „die größte Erfindung seit der naturtrüben Apfelschorle“, womit sie das Konflikt-Thema Internet in ihrem Text „Internet vs Theater“ von 2013 mit einem recht ironischen Unterton einleitet, welcher einen hyperbolischen Touch besitzt. Diese Grundstimmung zieht sich beinahe durch den gesamten Text, wobei man am Ende auch einen etwas ernsteren Ton herauszuhören vermag.
Doch am Anfang sprudelt sie vor Begeisterung beinahe über, da sie meint, mit ihrem Smartphone eine „leidenschaftliche bis abhängige, jedoch stets zärtliche Beziehung“ zu führen und viel Zeit mit dem Internet zu verbringen (vgl.). Die Personifikationen der Begriffe „Internet“ und „Smartphone“ führen dazu, dass diese Begriffe eine größere Gewichtung erlangen und somit einen stärken Einfluss auf ihr Leben haben. Dieser Einfluss ist so groß, dass sie schreibt, sie würde eher ihren Hund als ihr Telefon vergessen, würde sie denn einen Hund besitzen. In dieser Aussage steckt einiges an Ironie und Selbstkritik, weshalb man auf den Gedanken kommen könnte, dass sie das Thema „ernsthaft“ kritisieren und unsere Abhängigkeit zu diesen Geräten verdeutlichen will. Wer den Text bis zum Ende liest, wird allerdings feststellen, dass ihre Euphorie nicht gespielt ist. Was sie stattdessen erreichen möchte, ist, eine Gegenbewegung zu gestalten.
Ihr Ausgangspunkt sieht so aus, dass sie kurz vor dem Beginn des digitalen Zeitalters geboren wurde (1984), sich aber dennoch als „bilingual erzogene[n], digophile[n] Netzmigrant[en]“ sieht. Mit der Auswahl des Wortes „digophil“ unterstützt sie die Aussage eindeutig, da dieses ein Neologismus ist und so viel wie „die digitale Welt liebend“ bedeutet. Im Allgemeinen wimmelt es in ihrem Text von Neologismen und Anglizismen, welche auf ihre globale Vernetztheit und jugendnahe Sprache hinweisen. So bezeichnet sie selbst sich auch als Hipster, welcher sich klammheimlich aus der digitalen Provinz in die Netzgemeinde hinzugeschummelt hat (vgl.). Dass sie sich dort wohlfühlen könnte, erkannte sie in der Sturm-und-Drang-Phase des Internets, womit sie einen Historizismus bzw. eine Allusion zu der literarischen Epoche einbringt. Das beweist, wie fließend sie sich zwischen den Welten bewegt.
Neben ihrer Vorliebe zum Internet, besitzt sie „auch eine zweite Liebe: Das Theater.“ Somit kommt das „versus“ in ihrem Text ins Spiel, das Gegenpendant zum Internet. Dabei kommt es ihr im Theater nicht auf die „historische TragweitenTragikSchwere“ (ebenfalls ein Neologismus) an, geschweige denn auf die Geschichte, da sie solche im Internet zu Haufe findet, sondern auf „das Spielen, den Moment, die Unmittelbarkeit, das Fleisch, den Schweiß und das Echte“ (wie sie in Akkumulationsform auflistet).
Sie liebt den Kontrast,welchen das Theater bietet, da im Internet alles kälter, körperlos und losgelöster ist (so wie im All). Doch im Theater gibt es, so argumentiert sie, eine „Rohe, saftige UNMITTELBARKEIT IN ZEIT UND RAUM“. Sie kann alle Emotionen körperlich ausdrücken, ihre motorischen und sprachlichen Fähigkeiten schulen. Sie muss sich der „Ausweglosigkeit des Jetzt“ stellen, was im Kontrast zum Internet steht, da wir uns dort genügend Zeit nehmen, um auf Situationen zu reagieren. Das Theater hingegen besitzt den Vorzug, dass unser Handeln nicht die Konsequenzen zu Folge hat, wie es im realen Leben der Fall ist.
Insofern ist Frau Praetorius der Ansicht, das Internet und das Theater besäßen trotz der Unterschiede eine fette Gemeinsamkeit (vgl.): „Beides ist nur so halb echt“ (- im Gegensatz zu ihrer sehr realitätsnahen Alltagssprache, welche sie hier verwendet). Beides findet in einem „hohlen Raum statt“. Sie bringt den Vergleich an, dass alles erst einmal wie „Pippi auf Sand“ ist, da die Konversation auf der Bühne ebenso wenig der Realität entspricht wie die virtuellen Verabredungen, ohne Kontakt von Angesicht zu Angesicht, mit körperlicher Präsenz. Beide besitzen einen Mangel, weshalb sie eigentlich nach einem weiteren Ausgleich hätte suchen müssen.
Ihren Ausführungen nach sind es aber explizit die Kontakte, welche „digital natives oder verliebte Migranten“ zum Internet hinziehen – wie Motten dem Licht verfallen – schließlich liegt ihnen „Meer offen“, was eine Metapher und ein Wortspiel dafür ist, dass es viel mehr Möglichkeiten gibt, im Internet zu kommunizieren – sei es über Facebook, Instagram, WhatsApp etc. mittels Bildern, Sprache oder Videos. Die Autorin führt auf, dass es nahezu problemlos möglich ist, alles, was in ihrem Kopf vorgeht, mühelos zu teilen, was sie durch einen Satz verdeutlicht, in dem es darum geht, wie sie Gedanken über ihre Finger, über die Augenpaare anderer Menschen in deren Köpfe pflanzen kann – wie sie es tut. Dabei gibt sie sich schlagfertig und manchmal witzig, wie sie zumindest hoffe (vgl.), womit sie ihren Standpunkt noch untermauern möchte. Das unterstreicht allerdings auch, welchen Rang Selbstdarstellung besitzt.
Daraufhin geht sie beinahe abrupt dazu über, von den vielen Fenstern auf ihrem inneren Desktop zu erzählen, welche alles Mögliche gleichzeitig zu machen scheinen. Die Akkumulation führt zumindest zu einem energetischen, konfusen, gar hyperaktiven Eindruck. Wenn man darüber nachdenkt, wird einen dieser Eindruck den Rest des Textes verfolgen und einem wird bewusst, dass die Autorin an manchen Stellen Gedankensprünge macht, welche zwar zur Thematik und dem obigen Abschnitt passen, aber keinen fließenden Übergang besitzen. Ihre Gedanken springen von Idee zu Idee, was sie „selbstgemachtes ADHS“ nennt.
Sie ist sich dessen bewusst, dass manche Menschen diese Entwicklung als „Hölle der Moderne“ bezeichnen, wobei die Hölle das Symbol für alles Schlechte, Verdorbene in der Welt und danach ist. Sie sieht diese Entwicklung jedoch als eine völlig logische an, die zu ihrer Gewohnheit wird, welcher einer schnell wechselnden, mehrschichtigen Prozessierung gleicht (vgl.). Hierbei liegt zumindest zum Teil eine „logical fallacy“ vor, da sie zwar richtigerweise bemerkt, dass ihr gesteigerter Konsum zu dieser Hyperaktivität führt, aber keinen Schluss daraus zieht und nicht wirklich hinterfragt, ob dieser Umstand in dieser Art und Weise tatsächlich gut und gesund ist, schließlich schreibt Frau Praetorius, es sei soweit „alles super“.
Nichtsdestotrotz nennt sie auch die Schattenseiten, indem sie auf die angezüchteten Stressfältchen und angestrengten Augenpartien hinweist, welche die Angespanntheit unterstreichen, welche durch den ständigen Konsum entstehen. In diesem Zusammenhang führt sie den Begriff „Smartphonezombie“ ins Feld, welcher von unserer Abhängigkeit zeugt. Neben diesen Nebenwirkungen ist sie jedoch der festen Überzeugung, dass das „digitale Zeug“ trotzdem super ist; diese Aussage besitzt aufgrund der Ausdrucksweise ebenfalls einen ironischen Unterton. Deshalb verlangt sie nach einer Gegenbewegung.
Diese Bewegung soll den Fokus auf die körperlichen Belange richten, da all die Emotionen und Gefühle nichtsdestoweniger irgendwann Bahn brechen. Diese Überzeugung besaß bereits Freud. So führt sie als persönliches Beispiel auf, dass sie lauter und wuchtiger auf Tasten haut oder pathetische Pausen einlegt, wenn sie etwas aufwühlt. Ganz zu schweigen von den Schimpfworten, welche sich in einem mäandernden Strom aus ihrem Mund ergießen, wenn die Internetverbindung abbricht. In dem Moment stellt sie sich deshalb die rhetorische Frage, was los sei. Zuerst gelangt sie zur Erkenntnis, dass sie tatsächlich ein Mensch ist, was mit einem „Oha“ kommentiert wird (ein Jugendwort) und am Ende kommt sie zur Conclusio, dass sie diese Gefühle schlussendlich nicht am Computer loswerden kann, schließlich ist sie nach wie vor noch ein Mensch, womit ihre Klimaxstruktur ein Ende findet.
Dabei fällt ihr ebenso unser zweiseitiges, kontrastierendes Verhalten auf: Wir zappen zwar mit unzähligen Emoticons und Smileys durch die Internetwelt, doch unsere Mienen bleiben steinern. Diese Entwicklung versteht sie dennoch, da unser Gesichtsausdruck nicht wahrgenommen wird und somit seinen „anthropologischen Sinn“ verliert (Fachterminus). Das kann laut der Autorin so nicht weitergehen.
Sie liebt das Internet mit all seinen Vorzügen, doch ihre „Fernseh dominierte Kindeheit“ hat sie gelehrt, dass man nicht unendlich lange Konsumieren kann, ohne etwas an die Umwelt abzugeben. Dafür bringt sie die Metapher an, dass alles in sie hinein sickere und dort stecken bleiben würde, irgendwann aufgrund des Druckes berstet, wenn sie sie „Stöpsel nicht hin und wieder aus dem Becken rupfe“.
Zudem gehen Scham-/ Scheu-/ Verlegenheitsmomente im Alltag verloren, da die Menschen lieber via Chat kommunizieren. Deshalb stellt die Autorin die Frage, ob dies eine schlechte Entwicklung sei mittels mehrerer rhetorischer Fragen, welche sie mit „Bullshit“ beantwortet, weil jede Kultur sich erst etablieren, eigene Rituale entwickeln muss und die Welt sich sowieso im steten Wandel befindet. Das versucht sie mit dem Beispiel des Händewaschens zu verdeutlichen, welches nicht immer Gang und Gebe war, obwohl das Unterlassen gesundheitlich negative Folgen besitzt.
Deshalb plädiert Frau Praetorius dafür, dass man einen Ausgleich „mit dem Digital-sein und Körperlich-sein“ schafft, Grenzen austestet, soziale und persönliche Kompetenzen entwickelt wie beispielsweise Scham hinzunehmen, unsere Kommunikation in all ihren Formen zu erleben. Hier stellt das Theater einen geeigneten Rahmen für diese Erfahrungen dar. Laut der Autorin kann man sich in diesem Raum ungezwungen bewegen, da er „ein Raum ohne soziale Regeln ist“. Das trifft auf das Internet ihrer Ansicht nach nicht zu, weil dort höchste Vorsicht herrsche ebenso wie Freundlichkeit, da es nirgends dislike-button gibt.
Aus diesen Gründen ist es ihr insgesamt wichtig, Medienkompetenzen und darstellendes Spiel zu unterrichten, also das „versus“ zwischen Internet und Theater zu streichen.
Sie liebt das „große[] Supergeschenk“, welches wir mittels der „digitalen Superrevolution“ erhalten, wobei das „Super“ in den beiden Worten ihre grenzenlose Begeisterung unterstreicht, welche um Welten mehr wiegt als das metaphorische Geschenkpapier, an dem man sich die Finger schneiden könnte. Wenn man unterrichtet ist und damit umzugehen weiß, sieht unsere digitale Zukunft ihrer Meinung nach hell und schön aus (vgl.).
Digitale Demenz, erhöhte Selbstmordraten bei Kindern und Jugendlichen, Essstörungen, körperliche Fehlhaltungen – all das erwähnt Frau Praetorius in ihrem Text über das Internet und Theater nicht. Auch kam mir auf der anderen Seite zu wenig über Kompetenzerfahrungen, Autonomie- und Selbstfindungserfahrungen zu Ohren.
Damit will ich keineswegs ihren Text gänzlich schlechtreden, da sie einige gute, treffende Punkte angebracht hat. Ich gebe ihr damit recht, dass sich unsere Welt im steten Wandel befindet und sich unsere Kultur stetig weiterentwickelt. Wir müssen lernen, uns mit der Technik in gesunden Maßen auseinanderzusetzen, ohne unsere fleischlichen zwischenmenschlichen Fähigkeiten und motorischen Ausdrucksweisen zu verlieren. Denn Technik kann uns viel Gutes bringen: Du kannst als Mensch unglaublich davon profitieren, mit Menschen weltweit in Verbindung zu treten, neue Kulturen kennenzulernen und dich sprachlich weiterzuentwickeln – das schult dein Gehirn, deine Offenheit und deine sozialen Kompetenzen. Zumindest kann es dazu führen.
Obwohl sich ihr Text hauptsächlich um die Kommunikation zwischen Menschen dreht, ist sie nie genauer darauf eingegangen, welche Auswirkungen das Internet noch besitzen kann. Sie meinte am Ende ihrer Ausführungen zwar, dass das Netz ein Ort höchster Vorsicht ist und dort die Freundlichkeit heimisch ist, doch dem kann ich nicht zustimmen. Ich bin ebenfalls in dieser riesigen, verschlungenen, strudelartigen Welt sehr oft zu Besuch – und diese Besuche zeigten mir jedes Mal aufs Neue, dass nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. So zeigt und manifestiert sich die Welt nicht. Das zeigt sich zumindest immer unter politischen Beiträgen oder im Allgemeinen unter Beiträgen, welche deine Meinung erfordern – eher gesagt: Es zeigt sich bei nahezu allen Beiträgen, zu denen jemand eine Meinung abgeben könnte. Die Leute zerfleischen sich in den Kommentarspalten regelrecht – der Ton, in dem das geschieht, hat für mich definitiv nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun. Es gibt zwar mittlerweile auch Seiten, die eine Netiquette eingeführt haben, aber davon muss man nicht zwingend überall ausgehen. Das Internet ist dafür auch ein viel zu großer Ort, um das alles zu regeln, ein ganzer Kosmos an Mitteilungen. Wer sollte die ganzen Leute schließlich bezahlen? Und nur, weil es nicht überall einen dislike-button gibt, bedeutet das nicht, dass Menschen nicht ihrer Meinung Luft machen und anderen damit die Haare föhnen können.
Das führt eben auch dazu, dass Menschen verbal vergewaltigt werden und in psychische Störungen, in Essstörungen abdriften. Damit will ich keineswegs alle Menschen angreifen, da es unzählige gibt, die das Internet lediglich als Informationsquelle oder als Quell der Inspiration und zur Unterstützung anderer Menschen nutzen. Doch es gibt auch zu viele Negativbeispiele – und steter Tropfen höhlt den Stein.
In dem Zusammenhang ist es zudem wichtig anzubringen, dass Menschen immer stärker ihr wahres Selbst verbergen, eine Maske aufsetzen, um ihre zerbrechlichen Seiten nicht zu zeigen, da dies immer Kritik nach sich zieht – per se kannst du es nie allen recht recht machen, sodass dieser innere Druck immer weiter steigt und manche daran zerbrechen. Die Dokumentation „Framing Britney Spears“ zeigt die Auswirkungen in großem Rahmen äußerst deutlich und sollte ein Mahnmal sein, damit wir der Zerstörungsgewalt gedenken, welche durch dieses invasive Verhalten ausgelöst wurde.
Die Vorhänge vor Britneys angeblich perfekter Welt wurden brutal aufgerissen – seitdem stachen sie auf alles ein, was sie zu sehen bekamen. So zersplitterte ihre Welt und zerfiel vor den Menschen auf der Weltbühne zu nichts als Asche und Staub. Doch viele angeblich perfekte Internetwelten sind nach wie vor intakt, gaukeln uns Katalogbilder vor, welche nicht der Realität entsprechen. Das Internet bildet insbesondere bei den Celebreties nicht die Wahrheit ab – leider schauen sich unzählige Menschen leider ausgerechnet primär solche Seiten an.
Dabei sollte man am Ende nämlich immer noch bedenken, dass uns auch andere Seiten zur Verfügung stehen, welche der Realität schon viel näher kommen. Auf persönlicher Ebene, von Influencer zu uns normalen „Fußvolk“, wäre Louisa Dellert ein sehr gutes Beispiel für Transparenz, Kritikfähigkeit und offene Diskussionen. Auch John Green veröffentlichte einmal ein Video auf seinem Vlog, in dem er ohne Schnitt sein Stottern mitteilte - was Menschen wiederum helfen kann, besser mit ihrer Sprachstörung umzugehen.
Abgesehen davon ist Medienkonsum nicht gleich Medienkonsum – man kann mit Menschen, unsinnigen, zeitraubenden Beiträgen, Themen wie Politik, Wissenschaft und Philosophie, Kunst, Sport und anderen Dingen auseinandersetzen. Man sollte seine Zeit dabei gezielt und sinnvoll einsetzen – das tun viele jedoch leider nicht. Stattdessen fallen sie dem Luziferischen zum Opfer. Sie befassen sich weniger mit sich selbst, verfallen dem schnellen Antworten, setzen mit der Zeit Quantität über Qualität.
Wenn man nicht aufpasst, fungiert das Internet als Droge, die dich immer weiter aufzehrt. Sie hat einen Einfluss auf deinen Schlafrhythmus, deine Gesundheit, deine kognitiven Leistungen und dein Sozialleben - und auf dein Gedächtnis, da wir unser Gehirn nach außen verlagern und mit der Zeit an digitaler Demenz leiden. Wir verfügen über Informationen, aber nicht über Wissen, welches stets abrufbar ist.
Es ist nicht der Fall, dass Frau Praetorius die Gefahren gänzlich übergangen hat, doch es scheint mir, als sei sie selbst auf dem direkten Weg, vom Internet abhängig zu werden, da sie diese ganzen Bedrohungen relativiert, obschon sie schwerwiegend sind. Dabei scheint sie mir im Sturm und Drang tatsächlich Zuhause zu sein, da ihre Sprache mir zu sehr von Begeisterung getrieft hat, an manchen Stellen mit ihren Gedanken nicht weit genug gegangen ist – und das in beide Richtungen.
Ich unterstütze ihre Forderung, einen gesunden Ausgleich zu schaffen und zu lernen, wie man diesen erreicht, vollkommen. Ich hätte mir nur gewünscht, einem tiefgründigeren Gedankengang hätte folgen zu können, hätte mehr Chancen und Folgen sehen wollen. Dabei verstehe ich jedoch, dass man in solch einem kurzen Text nicht alles zu Wort bringen kann. Ich habe hier ebenfalls nur an der Oberfläche gekratzt.